Zerweck-Birne / Fellbacher Mostbirne
weitere Namen:
Fellbacher Wasserbirne
Herkunft:
unbekannt
Beschreibung:
Große Früchte, vielseitig als Koch-, Dörr- und Mostbirne verwendbar. Das Fruchtfleisch ist fest, gelblich-weiß und mäßig saftig, durch wenig Gerbstoffe auch essbar. Die Grundfarbe der Frucht ist grüngelb und auf der Sonnenseite dunkelrot. Reifezeit ist Mitte bis Ende September, die Haltbarkeit beträgt bis zu 2 Wochen. Der Baum selbst hat eine mittelgroße, sparrige Krone mit langen Ästen und Zweigen, sortentypisch ist die geringe Verzweigung, kräftige, sehr lange Jahrestriebe. Die schmalen Blätter sind gebogen und leicht gesägt. Das Verbreitungsgebiet ist überwiegend Süddeutschland mit Schwerpunkt in Baden-Württemberg.
Sailer-Birne / Knaus Birne
weitere Namen:
Weinbirne, Weinbergsbirne, Frühe Weinbirne, Fassfüller, Zankbirne,
Herbstgürtel, Pfullinger Birne, Elsässer Birne, Frühe Frankfurter, Rötherbirne
Herkunft:
unbekannt, bereits von J.C. Schiller (1794) in der Baumschule vermehrt.
Beschreibung:
Eichenartige, sehr fruchtbare Bäume für den Streuobstanbau. Früher wichtige Sorte für die Schnitzherstellung (Dörrobst) und die am häufigsten vorkommende Sorte in Württemberg. Die Frucht wird schnell weich und teigig, deshalb heute kaum noch verbreitet. Reifezeit Mitte bis Ende September, Früchte nur 1 Woche haltbar. Glatte leicht glänzende gelbgrüne Schale, später gelb, auf der Sonnenseite schön karmin-, z.T. auch dunkelrot mit zahlreichen großen Punkten. Das Fruchtfleisch ist gelb-weiß, saftig, herbsüß und würzig. Die Sorte ist anspruchslos, kommt früh in den Ertrag und bringt hohe und regelmäßige Ernten. Der Baum wächst stark und bildet dicke Äste, das Fruchtholz ist kräftig, kurz und stark verzweigt.
Schweizer Wasserbirne
weitere Namen:
Weingifterin, Marzenbratbirne, Kugelbirne, Kotzbirne, Schweizerbirne, Thurgauer Birne
Herkunft:
vermutlich Schweiz, bereits 1823 von Waller in Hohenheim vermehrt.
Beschreibung:
In Deutschland und der Schweiz meist verbreitete Mostbirnensorte. Ertragsstark, starkwüchsige Bäume mit schöner Herbstfärbung und langer Lebensdauer, Verwendung als Mostbirne und Dörrfrucht. Reifezeit Anfang bis Mitte Oktober, 4-6 Wochen haltbar, hellgrüne bis grüngelbe Grundfarbe, auf der Sonnenseite trübrot verwaschen. Hochkugelige, mächtige Bäume mit kräftigen, meist aufrecht wachsenden Ästen und hängendem Fruchtholz. Anspruchslose Sorte, kommt spät in Ertrag, hat dann aber hohe, regelmäßige Erträge. Wenig feuerbrandanfällig; in den letzten Jahren Probleme durch Birnenverfall (pear decline) mit Rotfärbung ab Juli und Ertragsausfall.
Aldinger Apfel
weiter Namen:
nicht bekannt
Herkunft:
Fellbach
Beschreibung:
Mittelstarker bis starker Wuchs mit guter Verzweigung und ovaler Krone. Für einen regelmäßigen und ordentlichen Ertrag sind regelmäßige Schnittmaßnahmen notwendig, ansonsten neigt die Sorte zu Alternierung, ungepflegte Bäume gleichen mit ihren herabhängenden Ästen dem Aussehen einer Trauerweide.
Die Frucht wird mittelgroß, mit grüner Grundfarbe und sonnenseitigem verwaschenem Rot. Die besten und schönsten Früchte wachsen am 2-jährigen Fruchtholz. Die Verwertung erfolgt überwiegend zusammen mit anderen Sorten als Mostobst. Bis in die 1950er Jahre wurde der Aldinger Apfel in Fellbach auch als Tafelapfel eingelagert.
(rheinischer) Bohnapfel
weiter Namen:
Großer rheinischer Bohnapfel, Bohnapfel, Weißer Bohnapfel
Herkunft:
um 1750/1760 im Neuwieder Becken am Niederrhein entdeckt.
Bereits 1797 von SICKLER beschrieben.
Beschreibung:
Bei guter Ausreifung gehört der Bohnapfel als Aromaträger zu den besten Apfelsorten für die Verwertung. Er ist daher für Hochlagen nur bedingt geeignet. Verwendung als Wirtschafts- und Mostapfel. Reifezeit ab Mitte Oktober bis Anfang November. Die Frucht ist in der Grundfarbe gelbgrün, Deckfarbe braunrot marmoriert, das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß und sehr fest, später saftig säuerlich und nur schwach gewürzt. Der Baumwuchs ist anfangs mittelstark, später stark. Die Bäume können sehr alt werden und bilden eine großvolumige, kugelige, auch pyramidale Krone mit vielen mittellangen Trieben und kurzen Seitenverzweigungen. Die Sorte blüht mittelfrüh und ist lang anhaltend. Der Ertrag setzt spät ein, ist mittel bis hoch und stark alternierend. Die Sorte ist etwas schorfanfällig, ansonsten recht robust und widerstandsfähig.
Brettacher
weiter Namen:
nicht bekannt
Herkunft:
1908 bei Landwirt KUTTRUFF in Brettach bei Heilbronn/Ba-Wü entdeckt, in Deutschland weit verbreitet.
Beschreibung:
Sehr gesunde und wüchsige Bäume, daher für den Streuobstbau gut geeignet. Liebt warme Böden und benötigt lange Vegetationsperioden. Die Früchte sind lange haltbar und erzielen eine hohe Saftausbeute. Verwendung als Tafelapfel, vor allem aber Wirtschafts-, Saft- und Mostapfel. Reifezeit Mitte bis Ende Oktober, genussreif Dezember bis April/Mai. Große, bis sehr große Frucht, kugelförmig abgeflacht, die Grundfarbe ist zu Anfang grün, später hellgelb mit leuchtend roter Backe. Die Schale ist glatt, mitteldick, wachsig, auf dem Lager fettig. Das Fruchtfleisch ist weiß und sehr saftig, bei Vollreife leicht gewürzt und mit erfrischender Säure. Die Bäume werden mittelgroß, breitkugelig ohne dominierende Mittelachse mit anfangs mittelstarkem, später starkem Wuchs. Die Blüte setzt spät ein, der Ertrag setzt mittelfrüh ein, ist regelmäßig und hoch. Der Baum ist im allgemeinen robust und widerstandsfähig, jedoch anfällig für Feuerbrand, auf kalten und nassen Böden krebsanfällig.
Gewürzluiken
weiter Namen:
Gewürzluikenapfel
Herkunft:
Zufallssämling, seit etwa 1885 von Nordwürttemberg aus verbreitet.
Beschreibung:
Für wärmere bis mittlere Lagen eine empfehlenswerte, geschmackvolle Sorte, in manchen Jahren allerdings etwas schorf- und krebsanfällig. Verwendung als Tafel- und Mostapfel. Mittelgroße Frucht mit etwas unregelmäßiger Form, Oberfläche uneben, oft mit fünf starken Kanten. Die Grundfarbe ist zunächst gelbgrün, später gelb, die Deckfarbe karminrot gesprenkelt bis dunkelrot verwaschen mit kräftigen braunroten, häufig unterbrochenen Streifen versehen. Das Fruchtfleisch ist weiß bis grünlich-weiß, frisch saftig, angenehm säuerlich und leicht würzig, in Schalennähe teils rot geädert. Der Baum ist mittelstark im Wuchs und gut verzweigend, bildet viele vorzeitige Triebe und benötigt daher regelmäßiges Auslichten sowie gute Ernährung für einen befriedigenden Wuchs. Späte und lang anhaltende Blüte mit überwiegend rosafarbenen Blüten. Der Ertrag ist mittelhoch, aber gleichmäßig. In manchen Jahren und Lagen anfällig für Schorf und auf nassen Böden für Krebs, empfindlich für Holzfrost, daher Neigung zu Spitzendürre.
Hauxapfel
weiter Namen:
Haux, Haux Apfel
Herkunft:
um 1920 von A. Haux aus Göppingen-Jeberhausen/Ba-Wü aus dem Samen von "Roter Trierer Weinapfel" gezogen und 1925 ausgepflanzt.
Beschreibung:
Der Baum wächst im Jungstadium relativ steil, ist sehr robust und für den Streuobstbau gut geeignet. Bei Ertragsbeginn lässt das Treibwachstum nach und die Krone weitet sich auf. Der Baum bleibt aber eher hoch als breit, Langtriebe kippen nach unten.
Der Fruchtansatz befindet sich an zwei- und mehrjährigen Kurztrieben. Die Sorte kann als robust angesehen werden und bringt hohe und regelmäßige Erträge. Auf nassen Böden ist die Sorte anfällig für Mehltau.
Die Frucht ist mittelbauchig und mit grüner Grundfarbe und sonnenseitig rot geflammt. Die Pflückreife beginnt Anfang Oktober, nach 3 bis 4 Wochen genussreif.
Die Verwendung erfolgt überwiegend als Mostobst, als Tafelapfel ist der Haux weniger geeignet.